serviettenringMit Beginn des 19. Jahrhunderts, d. h. im Biedermeier, legten immer mehr Menschen der bürgerlichen europäischen Bevölkerung Wert auf eine gepflegte Tischkultur beim Essen. Wer es sich leisten konnte, benutzte Porzellangeschirr, Kristallgläser, Stofftischdecken mit dazu passenden Stoffservietten. Diese Stoffservietten waren die Vorläufer der heutigen Papierservietten in ihren unterschiedlichsten Qualitäten und dienten nicht nur dazu, bei Tisch Finger und Mund zu reinigen, sondern den Sitzplatz der benutzenden Person zu markieren. Da die Wäsche noch recht aufwendig von Hand gereinigt und gepflegt werden musste, war es nicht üblich, nach jeder Mahlzeit die benutzte Stoffserviette in die Wäsche zu geben. Damit diese zur mehrmaligen Benutzung immer wieder der gleichen Person zugeteilt werden konnte, erhielten die Stoffservietten Serviettenringe aus Silber. Waren sie vor der Benutzung noch in besonderer Weise gefaltet durch die Silberserviettenringe gezogen worden, legte jeder Nutzer sie nachfolgend zur eigenem Wiedererkennung zurück in den Ring. Wer es sich leisten konnte, stattete die Serviettenringe aus Silber mit einem persönlichen Monogramm, Familienwappen oder Symbolen zur Unterscheidung aus.

Ein Tisch sowohl in der damaligen als auch in der heutigen Zeit, eingedeckt für eine größere Gesellschaft, benötigt eine gewisse Linie beim verwendeten Essgeschirr und Zubehör, wozu die Stoffservietten, arrangiert in Silberserviettenringe, ebenfalls zählen.

Die Manufakturen

Das verwendete 925er Sterlingsilber dient sicherlich in erster Linie den Repräsentationszwecken, stellt aber auch einen gewissen Wert dar, der sich über die Jahre nicht verlieren wird. Namhafte Hersteller von Silberbestecken, wie Robbe & Berking, Wilkens & Söhne, Christofle, Puiforcat u. a., bieten zu ihren Besteckserien die eher oval gehaltenen Serviettenringe zu einem Preis an, der etwa bei 130,00 Euro beginnt und, je nach Gestaltung, bis ca. 300,00 Euro gehen kann. Dieser Preis setzt sich nicht nur zusammen aus Material und Arbeit, sondern spiegelt auch die Wertigkeit als Sammlerobjekt oder Antiqität wider, zu der diese Silberserviettenringe im Laufe ihrer vielen Lebensjahre bei guter Pflege und Lagerung werden können.