Buttermesser gibt es in allen Formen, Farben und aus nahezu jedem Material. Edel sind solche mit einem Griff aus Oliven- oder Rosenholz oder komplett aus Holz. Aber zeitlos schön und praktisch zugleich sind Buttermesser aus Silber.
Was hat es mit dem Edelmetall auf sich?

Kleine Historie:

Silber ist von bleibendem Wert. Schon immer ist Silber der Inbegriff des Schönen und Kostbaren. Im 5. Jahrhundert v. Chr. verarbeiteten die Goten und Griechen das Edelmetall und benutzten es bereits als Währung. Ob sie auch Silberbuttermesser hatten, ist nicht bekannt. Gold war stets ein starker Konkurrent und lief Silber im Laufe der Jahrhunderte, spätestens durch den amerikanischen Goldstandard, 1870, den Rang ab.
Seit gut neun Jahren kann man jedoch einen recht konstanten Silberkurs beobachten (derzeit 16,10 € je Feinunze), als die Rohstoffnachfrage nach Silber wieder begann. Silber ist durch die tägliche Verwendung in der Elektroindustrie ein knapper und begehrter Rohstoff geworden.
Eine starke Nachfrage nach Silber besteht ebenfalls bei der klassischen Fotoentwicklung und in der Lebensmitteltechnik. Hier wird vermehrt Silber eingesetzt, da es eine antimikrobielle Wirkung auf Bakterien, Viren und Pilze hat. Silberkolloide („Silberwasser“) werden auch in der Alternativmedizin in stark verdünnten, homöopathischen Potenzen verwendet.
Gold findet in der Industrie eher wenig Verwendung.
Wirtschaftsexperten rechnen damit, dass der Preis von Silber in Zukunft bei 160 Dollar liegen könnte. Silber dient neben Gold zur Absicherung der Inflation. Brasilien und Peru fördern derzeit mit knapp 3000 t pro Jahr am meisten Silber. Jedoch ist das Silbervorkommen viel knapper als Gold und die Nachfrage aus der Industrie übersteigt das Angebot.

buttermesser

Auf der Suche nach dem Erz

Die ältesten und meisten Silberabbaugebiete Deutschlands gibt es in Sachsen rund um das Freiberger Bergrevier.
Älter ist noch das Bergwerk „Teufelsgrund“ im Münstertal in Baden-Württemberg. Dort wurde bereits ab ca. 950 bis ins letzte Jahrhundert Silber abgebaut. Die meisten Gruben sind heute Museums-Bergwerke und kulturgeschichtlich wertvoll.

Die wahre Kennerschaft deckt noch immer mit Silber den Tisch

Bestecksätze aus Silber zeigen den Kenner und Genießer mit hohem Anspruch.
Ein Silberbuttermesser verleiht bereits dem Frühstück einen festlichen Charakter. Gefertigt werden Buttermesser aus Silber heute meist aus 925er Sterlingsilber.
Silberbesteck ist und bleibt ein Zeichen höchster Ess- und Tischkultur. Es besitzt auch nach Jahren noch Ausstrahlung und vor allem einen bleibenden Wert.
Der Preis des edlen Tischgedeckes liegt auch in der Pflege. Die beste Pflege ist noch immer der tägliche Gebrauch, denn das anschließende Spülen verhindert das allmähliche Anlaufen. Ansonsten kommen Alufolien, Kartoffelwasser und Zahnpasta zum Einsatz. Man spült sein Silberbesteck auch am besten mit der Hand, denn in der Spülmaschine würde es durch den Edelstahl nur unnötig zerkratzt.

Silbermanufakturen mit Tradition

Silber hat Tradition. Nicht nur auf dem Tisch, sondern auch durch die Silberschmieden Deutschlands. Traditionelle Handwerkskunst und ein wenig Nostalgie, das zeichnet eine gute Silbermanufaktur aus.
In Deutschland produzieren noch immer einige traditionsreiche Silberschmieden: Wilkens & Söhne in Bremen fertigen seit 1810, die Koch & Bergfeld Silberwarenmanufaktur, ebenfalls in Bremen sesshaft, seit 1829, die bayrische Silbermanufaktur Gebr. Reiner und die Flensburger Robbe & Berking GmbH & Co. KG seit 1874 feinste Artikel aus dem Edelmetall an.
Auf über 325 Jahre ungebrochene Tradition kann die Silberschmiede J.D. Schleissner Söhne aus Hain-Gründau in Hessen zurückblicken. Gegründet wurde die älteste Silberschmiede Deutschlands bereits 1680 durch Johann Jakob Schleissner in Augsburg.
Das sind nur einige wenige deutsche Unternehmen aus der Königsklasse, welche noch heute diese Profession ausleben und erfolgreich traditionelles Kunsthandwerk, wie das Ziselieren von edlem Tischbesteck, ausüben.