
Als Florin oder Florenus werden alte österreichische Gulden Münzen bezeichnet. Der Name leitet sich von Florenz als erstem Prägeort dieser Münzen ab. Mitte des 19. Jahrhunderts schlossen sich Frankreich, Belgien, Italien, die Schweiz und Österreich zur Lateinischen Münzunion zusammen. Für diese Währungsunion wurden in Österreich ab 1870 die 4 Florin Goldmünze und die 8 Florin Goldmünze geprägt. Obwohl dann der Beitritt Österreichs zur Lateinischen Münzunion doch nicht zustande kam, wurden bis ins 20. Jahrhundert immer wieder Nachprägungen der Florin Goldmünzen aufgelegt. Sie tragen alle das Prägejahr 1892, obwohl es sich überwiegend um Nachprägungen handelt, die seit den 1950er Jahren entstanden. Zweck der Nachprägungen war die Verwendung der Florin Goldmünzen als Anlagemünzen.
Die 4 Florin Goldmünze
Die Vorderseite der 4 Florin Goldmünze zeigt ein Portrait Kaiser Franz-Josephs I. Es wird von der lateinischen Inschrift „franciscus iosephus imperator rex“ umgeben. Die Rückseite bildet das österreichische Staatswappen ab. Die Umschrift lautet „4 FL imperium austriacum 1892“. Die 4 Florin Münzen bestehen aus 900er Gold, d.h. ihr Goldanteil beträgt 90 Prozent bei einem Kupferanteil von 10 Prozent. Das Kupfer verleiht der Münze eine rötliche Färbung. Auf das Gesamtgewicht von 3,22 Gramm entfällt ein Gold-Feingehalt von 2,90 Gramm. Preis und Wert der nachgeprägten 4 Florin Münzen orientiert sich am Goldpreis. Die Nachprägungen gelten als Anlagemünzen ohne besonderen Sammlerwert.
Wert der florin Goldmünzen:
Nennwert | Gewicht | Börsenwert |
---|---|---|
4 Florin | 2,9033 g | ca. 146,20 € |
8 Florin | 5,8065 g | ca. 292,30 € |
Die 8 Florin Goldmünze
Auch die 8 Florin Goldmünze wurde zum ersten Mal im 19. Jahrhundert in Österreich geprägt. Die weitaus größere Auflage stellen allerdings Nachprägungen aus dem 20. Jahrhundert dar. Die Neuprägungen der 8 Florin Münze dienten vorwiegend als Anlagemünze. Ihr Preis bzw. Wert orientiert sich am jeweiligen Goldpreis, während die Nachprägungen keinen besonderen Sammlerwert haben. Auf der Vorderseite der 8 Florin Münze ist ein Portrait Kaiser Franz Josephs I. abgebildet, das von der lateinischen Inschrift „franciscus iosephus imperator et rex“ komplett umgeben wird. Die Rückseite der 8 Florin Münze zeigt den Nennwert 8 FL bzw. 20 Fr und die Inschrift „imperium austraiacum 1892“ in Großbuchstaben. Im der Mitte wird das österreichische Staatswappen abgebildet. Die Nachprägungen der 8 Florin Münzen erfolgten zwischen den 1950er Jahren und 1988 in teilweise hohen Jahresauflagen. Die Münze hat einen Durchmesser von 21 Millimetern und enthält 5,807 Gramm Feingold bei einem Gesamtgewicht von 6,452 Gramm. Die 8 Florin Münzen bestehen aus 900er Gold, d.h. sie verfügen über einen Goldanteil von 90 Prozent und einem Kupferanteil von 10 Prozent.
Die Florin Münzen und die Vereinskronen
Die so genannten Vereinskronen können als Vorgänger der Florin-Goldmünzen gelten. Während der Florin bis zu den Plänen für die Lateinische Münzunion eine Silberwährung war, wurden die Vereinskronen zwischen 1858 und 1865 als österreichische Goldmünzen geprägt. Die Vereinskronen wurden seit 1892 als Gold-Anlagemünzen mit einem 900er Feingehalt nachgeprägt. Die Original-Florin Goldmünzen wurden von 1870 bis 1892 geprägt, ursprünglich als österreichische Münzen für die Lateinische Münzunion. Daher weisen sie als zweite Währungsangebe auch „Franken“ auf. 1892 wurde jedoch die Kronen-Währung eingeführt. Als Nachfolger der Florin Goldmünzen wurden Kronen-Goldmünzen im Nennwert von 10 und 20 Kronen geprägt. Sie sind allerdings nicht mit den Vereinskronen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu verwechseln.
Florin Vorderseite:
Florin Rückseite: