Wenn man den Begriff Weißgold hört, könnte man meinen, dass es sich um weißes Gold handelt. Aber weißes Gold gibt es von Natur aus nicht. Weißgold entsteht durch die Beimischung anderer Metalle. Im Handel gibt es Schmuck in allen Variationen aus Weißgold wie beispielsweise Ringe, Ketten, Fußketten, Trauringe, Armreifen, Ohrschmuck und vieles mehr.
Einige Zusammensetzung für eine 585er Weißgoldlegierung:
Goldanteil | Silberanteil | Kupferanteil | Sonstiges* |
---|---|---|---|
58,5 % | – | 13 % | 28,5% |
58,5 % | 27,7 % | – | 13,8 % |
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*Zusatzmetalle: Nickel, Palladium, Zink
Geschichte der Weißgold Herstellung
Die Geschichte der Weißgoldherstellung begann im Jahre 1912, als man nach einer preisgünstigeren Alternative zum Platin suchte und nach einem Metall, das die farblosen Brillanten der schönsten Brillantringe besonders erstrahlen ließ. Nach einigen Versuchen gelang es zum ersten Mal, eine Legierung herzustellen, die vom Aussehen her dem grau-weiß glänzenden Platin glich. Man versuchte nun, mit der Beimischung anderer Metalle das Aussehen so zu verändern, dass ein weißlicher Farbton entstand. Durch diese Experimente entstand Weißgold, das sogar gegenüber Platin den Vorteil hatte, weicher zu sein und besser geformt werden zu können. Es oxidierte nicht und lief auch nicht an. In den 100 Jahren, seitdem es das Weißgold gibt, wurde es immer beliebter. Neben Gelbgold und Platin ist weißes Gold in der Schmuckherstellung besonders beliebt.
Weißgold Arten und Nuancen
Es gibt verschiedene Weißgold Legierungen mit unterschiedlichen Feingehalten. Der Begriff Weißgold ist kein geschützter Begriff. Es gibt viele Weißgoldlegierungen auf dem Markt.
- Chromweißgold
- Eisenweißgold
- Manganweißgold
- Nickelweißgold
- Palladiumweißgold
- Platinweißgold
- Silberweißgold
Viele dieser Metalle eignen sich aber unterschiedlich gut. Mit Silber beispielsweise kann man kaum eine platinähnliche Farbnuance herstellen, Weißgold mit Mangan schimmert zu gelblich, Nickel können viele Menschen wegen einer Nickelallergie nicht vertragen, Platin-Weißgold wirkt zu dunkel und Weißgold mit Chromanteil kann nicht so gut geformt werden. Bis Ende der 90er Jahre wurde gern Palladium verwendet, weil es einen schönen Farbton ermöglichte und gut zu verarbeiten war. Aber durch die Preissteigerung beim Palladium wurde natürlich auch das palladiumhaltige Weißgold wesentlich teurer.
Man muss mittlerweile aufpassen, wenn man beispielsweise Brillantringe kaufen möchten, denn der Handel neigt gerne dazu Schmuckstücke als Weißgold zu bezeichnen obwohl kein Gold verarbeitet wurde. Denn bei vielen Schmuckstücken, die unter der Bezeichnung Weißgold verkauft werden, handelt es sich gar nicht um Weißgold, sondern die weiße Farbe entsteht durch die Rhodinierung mit einem chemischen Überzug. Der Nachteil daran ist, dass die Schutzschicht sich mit der Zeit löst und das darunter liegende Metall sichtbar werden lässt. Aber da der Begriff nicht geschützt ist, darf auch dieser Schmuck als Weißgold verkauft werden. Man sollte sich deshalb vor dem Kauf informieren.
Pflegetipps für Weißgold Schmuck
Im Gegensatz zu Gelbgold ist Weißgold sehr empfindlich für Kratzer. Deshalb sollte man ihn nur mit extra weichen Baumwolltüchern polieren. Reinigen kann man Weißgold am besten mit flüssiger Handwaschseife und Wasser. Danach muss der Schmuck sehr gründlich gespült und hinterher vorsichtig poliert werden. Für schwierige Stellen und Zwischenräume kann eventuell auch ein Wattestäbchen benutzt werden.