Siegelringe sind Ringe mit einem auf der Oberseite angebrachten Stempelsiegel. Es diente früher dazu, die Echtheit von Dokumenten zu bestätigen. Daher war der Siegelring ein Zeichen von weltlicher und geistlicher Macht und wurde im Altertum und im Mittelalter ausschließlich von Fürsten, Adligen und hochrangigen Geistlichen getragen. Der Siegelring kam bei der Versiegelung von Briefen zum Einsatz. Die Verschlussstelle wurde mit Wachs oder Siegellack versehen und das Stempelsiegel hereingedrückt. Mit dem Aufkommen von Kuverts und Stempelsiegeln verlor der Siegelring zunehmend seine praktische Bedeutung, obwohl er im hohen Adel nach wie vor gebräuchlich ist. Der berühmteste Siegelringträger ist der Papst mit dem so genannten Fischerring. Im 20. Jahrhundert kamen Siegelringe auch im Bürgertum auf, hier allerdings zumeist in Form von Modeschmuck für Männer. Viele Schmucksiegelringe verfügen über kein funktionsfähiges Stempelsiegel mehr, sondern ersetzen es durch einen Schmuckstein. Mittlerweile sind Siegelringe als Schmuck etwas außer Mode geraten und werden nur noch selten getragen. Stattdessen wurden Siegelringe als Sammelobjekt zunehmend begehrt. Sie sind häufig nicht nur aus wertvollen Materialien hergestellt, wie Silber, Gold, Bronze und Kupfer, sondern sind auch einmalige Zeugen der Geschichte, die viel über ihre Träger und ihre Epochen verraten.

Siegelringe Preise (Richtwerte)

Gegenstand / Gewicht Feinheit Ankaufspreis (+) Ankaufspreis (-)
Siegelring / 10g 916 Gold 392,40 € unter 332,40 €
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Geschichtliches zum Siegelringen

Siegelringe sind sehr alte Herrschaftssymbole. Sie treten bereits 2.000 v.Chr. im alten Ägypten auf. Sie wurden von einem Skarabäuskäfer geziert, der aus einem Schmuckstein geschnitzt wurde. Die Ringe wurden mit Schnüren oder Golddraht um den Finger getragen. 1.500 v.Chr. wurden erstmals Siegelringe mit stabilen Ringschienen gefertigt. Später erhielt der Siegelring seine heutige Form, d.h. eine dekorative Frontplatte. Auf sie wurden Herrschaftszeichen, der Name des Ringträgers oder Götterfiguren eingraviert.

Bedeutung und Formen des Siegelrings

Siegelringe werden meistens aus edlen Metallen gefertigt, was ihre repräsentative Funktion unterstreicht. Es gibt sie als geschlossenen Ring, der aus einem Stück gegossen wird, oder in zwei Teilen, die aus Platten und Bügel zusammengesetzt werden. Die Gestaltung des Ringsiegels ist heute fast beliebig. Prägungen mit Initialen, figürlichen Darstellungen, Fantasiewappen, Ornamenten, Namen etc. befinden sich im Umlauf. Familienwappen als Ringsiegel sind hingegen durch das Namensrecht geschützt und dürfen nur von Familienmitgliedern genutzt werden. Der Siegelring wird so am Ringfinger getragen, dass die Bildoberfläche gut sichtbar ist. Es gibt allerdings auch seltenere Ringe, die am Daumen oder am kleinen Finger getragen werden. Als Herrschaftszeichen von Adligen und hohen Würdenträgern sind Siegelringe zwar bis heute üblich, haben angesichts der veränderten Kommunikations- und Beurkundungsstrukturen aber kaum noch eine praktische Bedeutung.

Siegelringe aus Silber

Siegelringe aus Silber überzeugen vor allem durch ihr stilvolles und dezentes Äußeres. Sie sind leicht zu schmieden und zu gravieren und waren vor allem im Adel verbreitet.

Siegelringe aus Gold

Siegelringe aus Gold zählen zu den wertvollsten Exemplaren ihrer Art. Sie sind relativ selten, aber zumeist äußerst hochwertig gearbeitet. Als Unikate und Familienstücke werden sie von Generation zu Generation weitergegeben.

Siegelringe mit Wappen und Siegelringe mit Gravur
Siegelringe mit Wappen und Siegelringe mit Gravur sind für den Sammler von besonderem Interesse. Gravur und Wappen verraten viel über ihren Träger und seinen Stand. Aber auch über den Zeitpunkt und die Umstände der Entstehung des Rings können Wappen und Gravur Auskunft geben.