Siegelringe für Herren aus Gold sind seit der Antike gebräuchlich. Sie wurden zum Verschließen und zum Nachweis der Authentizität von Briefen und Dokumenten benutzt. Dazu tropfte der Absender auf die Verschlussstelle des Briefes erhitzten Siegellack und drückte mit dem Siegel ein Bild in den erkaltenden Siegellack. Wurde der Brief nun geöffnet, musste das Siegel zerbrochen werden. Auch wichtige städtische Dokumente, wie Meisterbriefe, Kaufverträge oder Einbürgerungsurkunden wurden mit einem großen Siegel, der sogenannten amtlichen Bulle versehen. Die Transaktion wurde damit wortwörtlich besiegelt. Für Sammler bieten Herren Siegelringe ein weites Feld, das sich von vorchristlichen Zeiten bis in die Neuzeit zieht.

Siegelringe für Herren aus der Antike

Das Siegel war in der Antike das einzige sichere Zeugnis, dass eine Nachricht wirklich vom Siegelbesitzer stammte. Um Missbrauch zu vermeiden, trugen Männer ihre Siegelringe an der Hand oder als Anhänger um den Hals. Erste ägyptische Siegel zeigen den heiligen Skarabäus als Perle, bei dem die Auflagefläche mit einem einzigartigen Bildnis zum Siegeln versehen wurde. Diese Skarabäus-Perlen wurden später mittels eines Golddrahtes als Ring getragen. Aus dieser Form entwickelte sich das Rollsiegel aus Ton oder Halbedelstein, das ebenfalls gelocht war und sich mit Schnur oder Ringdraht versehen zum Herrenschmuck entwickelte. In der römischen Blütezeit entwickelten sich goldene Siegelringe für Herren, die vollständig aus Edelmetall waren. Das Bildnis wurde in die Trägerplatte vertieft einziseliert. Mit der Freude an schönen farbigen Edelsteinen entwickelte sich auch die Kunst des Intaglio, des vertieften Steinschnitts. Diese Siegel fasste man mit einer Umrandung aus Gold, die mit dem Ring verbunden war, die klassischen Herren Siegelringe waren damit geboren.

Siegelringe für Herren des Mittelalters

Je mehr Menschen lesen und schreiben konnten, desto wichtiger wurde der Siegelring für Herren gehobenen Standes. Bald gab es Siegelringe für Herren nicht nur für den Adel, politische und kirchliche Würdenträger, sondern auch für reiche Kaufleute. Wer berechtigt war, ein Wappen zu führen, dokumentierte dies mit einem entsprechenden Siegelring. Solche Siegelringe konnten von allen Mitgliedern der zum Wappen gehörenden Familien getragen werden. Der Ring war Legitimation und praktisches Utensil gleichzeitig. Auch hier gibt es Siegelringe für Herren, die ganz aus Gold bestehen und eine feine Wappengravur in der Siegelfläche haben. Noch bekannter sind jedoch die Ringe, bei denen das Wappensiegel in einen Stein eingeschnitten ist.

Neuzeitliche Siegelringe für Herren aus Gold

Goldene Siegelringe für Herren wurden von einer Generation an die nächste vererbt und mit Stolz getragen. Wies man sich durch die Herren Siegelringe doch nach außen schon als Mitglied einer hochrangigen Familie aus. Später entwickelten sich als Siegelringe für Herren, die kein Wappen führen konnten, die Monogrammringe. In diese Ringe sind die Anfangsbuchstaben des Besitzers vertieft eingeschnitten oder aus Gold auf den Stein plastisch aufgesetzt. Als Siegelstein wurden schwarzer Onyx, transparenter und opaker rotbrauner Karneol und matt dunkelblauer Lapislazuli bevorzugt. Besonders ausdrucksstark ist die Gravur von Lagensteinen, die eine helle und eine dunkle Schicht zeigen. Durch den Steinschnitt wird die andersfarbige Schicht sichtbar und bringt das Wappen besonders gut zur Geltung.