Rotgold, Gelbgold und Weißgold sind die für den Schmuckmarkt wichtigsten und damit die bekanntesten Varianten von Gold. Es gibt aber noch mehr Farbtöne, die selten verwendet werden und nicht unbedingt für alltäglichen Schmuck Anwendung finden. Nur in Ausnahmefällen findet man Grüngold beim Goldschmied. Grüngold entsteht, wenn der Legierung kein Kupfer, aber verhältnismäßig viel Silber beigemischt wird. Die idealen Bedingungen sind 1:1 beim Verhältnis von Gold zu Silber, allerdings läuft diese Legierung sehr schnell an, ist recht weich und zeigt nur einen blassen Grünton. Legierungen mit Kadmium oder Kobalt leuchten in kräftigeren Grüntönen, sind aber aufgrund der gesundheitlichen Bedenklichkeit eher selten. Kalium und Rubidium können ebenfalls legiert werden, sie erzielen sehr satte Grüntöne in wunderschönen Varianten, aber das Endprodukt ist spröde und kann nicht zu Schmuck verarbeitet werden.
Eine Zusammensetzung für eine 585er Grüngold:
Goldanteil | Silberanteil |
---|---|
58,5 % | 41,5 % |
Jetzt verkaufen |
Eigenschaften von Grüngold
Grüngold wird durchaus für Schmuck verwendet: Blattdekor und Jagdschmuck benötigt für naturgetreue Darstellungen Grüntöne, und Grüngold kommt hier zum Einsatz. Auch Designerschmuck, handgefertigte Einzelstücke und nach Kundenwunsch gearbeitete Schmuckstücke werden hin und wieder aus Grüngold gefertigt. Die Legierungen haben als Schmuck meist einen sanften Grünton, der staubige Oliven erinnert und sich im Kontrast zu Rotgold und Weißgold sehr schön absetzt. Es ist teurer als eine Gelbgoldlegierung, weil es in den meisten Fällen tatsächlich nur aus den Edelmetallen Silber und Gold besteht, ohne die bei anderen Goldvarianten üblichen Kupferanteile. Grüngold hat allerdings einen sehr geringen elektrischen Widerstand, hohe Leitfähigkeit und gute thermische Leitfähigkeit. Dementsprechend werden Grüngoldlegierungen in der elektrischen Fertigung verwendet.
Übliche Vorkommen
Grüngold gibt es meist als Legierung aus 75 % Gold und 25 % Silber, es hat dann einen zarten gelbgrünen Farbton, der leicht gebrochen wirkt. Blassgrüne Legierungen aus 58,5 % Gold und 41,5 % Silber sind ebenfalls zu finden. In Deutschland darf Grüngold ab einem Goldgehalt von wenigstens 33,3 % gehandelt werden (das sogenannte Gold 333), in anderen Ländern ist das Minimum auf 37,5 % (Gold 375) beziehungsweise 58,5 % (Gold 585) festgelegt.
Grüngold oder grünes Gold?
Grüne Kleidung, grünes Essen, grüne Schreibwaren und grüne Verpackungen: Umweltschutz ist in Mode, und auch hinsichtlich des Schmucks ist umweltschonendes und menschenschonendes Material wünschenswert. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass beim Abbau von Edelmetallen nicht nur häufig menschenunwürdige Bedingungen herrschen, sondern dass die Umwelt leidet. Daher ist der Begriff des grünen Goldes von einigen Goldschmieden aufgegriffen worden, die ihren Schmuck nur noch aus umwelt- und menschenfreundlich gewonnenen Rohstoffen herstellen. Grünes Gold wird meist beim sogenannten Goldwaschen aus Flüssen gewaschen, ist mit Sicherheit nicht von Kinderhänden geschürft und darf keine Chemikalien in der Umwelt freisetzen. Mit dem sogenannten Grüngold hat es erst einmal nicht viel zu tun, da der Begriff Grüngold sich auf die Farbe des Goldes selbst bezieht.