Reines Gold (wird auch als Feingold bezeichnet) zeichnet sich durch eine gelb glänzende Farbe aus, von der sich übrigens auch der Name dieses Edelmetalls herleitet. Das deutsche Wort Gold hat seinen Ursprung in dem indogermanischen „ghel“, was so viel wie glänzend oder gelb bedeutet. In der Praxis wird Gold jedoch fast ausschließlich in Form von Legierungen mit anderen Metallen verarbeitet, weil reines Gold für viele Verwendungszwecke zu weich wäre. Der Farbton der Goldlegierungen hängt zum einen vom Feingoldgehalt und zum anderen von der Art der verwendeten Metalle und von deren Anteil an der Legierung ab.
Eine Zusammensetzung für eine 585er Gelbgoldlegierung:
Goldanteil | Silberanteil | Kupferanteil |
---|---|---|
58,5 % | 30 % | 11,5 % |
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Gelbgold – der Farbe reinen Goldes am nächsten verwandt
Die Farben der unterschiedlichen Goldlegierungen variieren von silbrig-weißen über gelbe bis hin zu rötlichen oder auch grünlichen Tönen. Entsprechend ihrem Farbton werden die Legierungen auch als Weißgold oder Graugold, Gelbgold, Rotgold oder Grüngold bezeichnet. Dabei gilt Gelbgold, das dem natürlichen Farbton gediegenen Goldes am nächsten kommt, international als beliebteste Farbe von Goldlegierungen. Gelbgold gibt es in verschiedenen Farbschattierungen, die von sehr hellem, kühlem Gelb bis hin zu satten, warmen Gelbtönen reichen. Dabei gilt, dass ein höherer Feingoldgehalt in der Legierung zu einem satteren und wärmeren goldgelben Farbton führt, während hellgelbe Goldtöne oft ein Indiz für einen relativ geringen Feingoldgehalt und eine dementsprechend höhere Beimischung anderer Metalle ist. Ein blasserer, hellerer Goldton wird zudem durch einen höheren Silberanteil erzielt, während ein höherer Kupferanteil in der Legierung zu einem wärmeren, gelborangen Farbton führt.
Auch bei Gelbgold gilt: kühler Norden, warmer Süden
Bei der Beliebtheit bestimmter Farbvarianten von Gelbgold gibt es in verschiedenen Kulturen und Regionen deutliche Unterschiede. Während in Nordeuropa und Amerika hellere und kühlerer Goldtöne relativ weit verbreitet sind, bevorzugt man in anderen Regionen eher satte und warme Goldtöne. Das gilt insbesondere für das südliche und östliche Europa und den Nahen Osten, aber auch für viele asiatische Länder. Ein wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang neben ästhetischen Präferenzen die bessere Beständigkeit von Legierungen mit hohem Feingoldgehalt wie beispielsweise 750er Gold – und entsprechend satterem Goldton – gegen Schweiß in Regionen mit warmem Klima. Dies spielt nicht zuletzt in der Schmuckindustrie eine wichtige Rolle. In der Goldschmiedekunst werden teilweise auch unterschiedliche Gelbgold-Töne nebeneinander verwendet, um bei Schmuckstücken bestimmte Farbeffekte zu erzielen. Teilweise sind auch Kombinationen von Gelbgold mit Weiß- und Rot- oder Roségold beliebt. In Deutschland dürfte derzeit wohl der weitaus überwiegende Teil des Goldschmucks, insbesondere auch Eheringe oder Damenringe, den unterschiedlichsten Gelbgoldtönen zuzuordnen sein.
Ist Gelbgold wertvoller als andersfarbiges Gold?
Der Wert von Gelbgold hängt in den meisten Fällen vom Zustand und von der Beschaffung ab. Hochwertige Schmuckstücke aus Gelbgold sind natürlich wertvoller als der reine Materialwert. Wenn man Gelbgold jedoch verkaufen möchte und der Zustand der Gegenstände als gebraucht oder als beschädigt zu bezeichnen ist, bemisst sich der faire Wert etwa 10 bis 15% unter dem aktuellen Börsenkurs für Gold.