Pures Gold wird auch als Feingold bezeichnet. Für die unterschiedlichen Verwendungszwecke von Gold wird jedoch in den allermeisten Fällen kein reines Gold verwendet, sondern Goldlegierungen. Umgangssprachlich werden viele Goldlegierungen jedoch auch als Gold bezeichnet. Um die verschiedenen Legierungen dennoch nach ihrem Feingoldgehalt unterscheiden zu können, hat sich ein bestimmtes standardisiertes System international durchgesetzt. Als Einheit wird dabei aus historischen Gründen Karat verwendet, wobei dies nicht mit der für Diamanten und andere Edelsteine verwendeten Gewichtseinheit zu verwechseln ist. Die Abkürzung der Einheit gibt bereits Aufschluss darüber, worum es sich handelt: Während Angaben zum Feingoldgehalt mit einem „K“ versehen werden, lautet die Angabe bei Edelsteinen „ct“.
Feingoldmünzen Preise (Richtwerte):
Münze | Feingewicht | Börsenwert |
---|---|---|
American Buffalo | 1 Unze | ca. 1.566,00 € |
China Panda | 1 Unze | ca. 1.565,80 € |
Krügerrand | 1 Unze | ca. 1.566,40 € |
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24 Karat oder 999er Gold – was die Angaben bedeuten
Die höchstmögliche Angabe für den Gehalt an Feingold lautet dabei 24 Karat, was reinem Gold entspricht. Im Zuge der Verbreitung des metrischen Systems hat sich auch für den Feingoldgehalt von Gold ein metrisches Maßsystem etabliert, das den Feingoldgehalt einer Legierung in Promille angibt. Üblicherweise wird auf Goldbarren oder aus Gold hergestellten Gegenständen der Feingoldgehalt durch einen Stempeleindruck, die sogenannte Punzierung, angegeben. Dabei finden sich heute teils metrische Angaben, teils aber auch Angaben in Karat. Teilweise werden auch beide nebeneinander verwendet. Zeigt der Stempeleindruck beispielsweise die Zahl 750, dann bedeutet dies, dass von 1.000 Gewichtsanteilen der betreffenden Goldlegierung 750 auf Feingold, die übrigen 250 dagegen auf andere Metalle entfallen. Der Feingoldgehalt beträgt in diesem Fall also drei Viertel oder 75 Prozent beziehungsweise 750 Promille. Welche anderen Metalle die Legierung enthält und mit welchen Gewichtsanteilen diese vorliegen, geht aus der Punzierung nicht hervor. Weitere typische Feingoldgehalte sind 916,6 Promille (22 Karat) oder 585 Promille (14 Karat). Legierungen mit einem Feingoldgehalt von 375 oder 333 Promille sind in einigen Ländern ebenfalls relativ weit verbreitet, in anderen dagegen kaum akzeptiert und dürfen auch nicht in jedem Land als Gold bezeichnet werden. 24 karätiges Gold wird nach dem metrischen System als Gold 999 beziehungsweise 999er Gold bezeichnet.
Goldbarren Preise (Richtwerte):
Münze | Feinheit | Börsenwert |
---|---|---|
Goldbarren / 5g | 999 Gold | ca. 251,70 € |
Goldbarren / 50g | 999 Gold | ca. 2.517,40 € |
Goldbarren / 1kg | 999 Gold | ca. 46.164,60 € |
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Gewinnung und Verwendung von Feingold
Gold gehört zu denjenigen Metallen, die in der Natur gediegen vorkommen, und muss daher in der Regel nicht aus Erzen gewonnen, sondern auf mechanischem Weg aus umgebenden Gesteinsmassen herausgelöst werden. Die beiden ältesten Verfahren zur Gewinnung von Feingold sind das Goldwaschen und das Amalgamverfahren. Seit dem 19. Jahrhundert gewinnt man 999er Gold auch durch Cyanidlaugerei, und inzwischen gibt es auch Verfahren unter Einsatz spezieller Bakterien. Darüber hinaus wird Feingold aus Anodenschlämmen oder durch Recycling von Abfällen aus der Schmuckverarbeitung oder Dentalabfällen gewonnen. Reines Gold mit einem Feingoldgehalt von 24 Karat wird in der Regel zunächst in Barren unterschiedlicher Größe gegossen, die zur Weiterverarbeitung oder als Goldanlage verwendet werden. Für den Erwerb durch private Anleger werden beispielsweise Barren aus einer Unze 999er Gold sowie in verschiedenen metrischen Stückelungen von einem Gramm bis zu einem Kilogramm hergestellt. Die sogenannten „Good-delivery-Barren“ weisen einen Feingehalt von 995 Promille auf und enthalten 400 Unzen beziehungsweise 12,44 kg Gold. Auch bei Goldmünzen kommen verschiedene Feingehalte vor. Während Bullionmünzen wie Krügerrand, Britannia oder American Eagle 916,6 Promille Feingold enthalten, wird für andere Münzen wie beispielsweise Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Nugget oder American Buffalo 24 karätiges Gold beziehungsweise Gold 999 verwendet. Für hochwertigen Goldschmuck wird meist Gold mit 750 oder mehr Promille Feingehalt verwendet, in einigen europäischen Ländern und in Amerika sind jedoch auch 585er Gold und teilweise auch andere Legierungen verbreitet. Im Nahen Osten wird dagegen Gold mit deutlich höherem Feingehalt von 20 bis 22 Karat oder mehr bevorzugt; in Süd- und Südostasien verwendet man für Schmuck zum Teil auch 999er Gold.